… und der Bildschirm leuchtet gar nicht …

Nun gehört so ein Ding nun also auch zu meinen Besitztümern – ein eReader. Vor einem Jahr hätte ich nicht vermutet, dass ich einmal so ein Gerät mein Eigen nennen würde! Denn ich liebe es, alle meine gelesenen Bücher im Regal stehen zu haben, würde sie sogar niemals zweireihig stellen! Ich möchte meine Bücher um mich haben, sie jeden Tag angucken und aus dem Regal nehmen können. Ein schön gebundenes Buch oder auch ein Taschenbuch macht natürlich auch beim Lesen selbst etwas her. Der Geruch des Papiers, das Geräusch beim Umblättern, das Gefühl des durch-die-Seiten-Fliegens und nicht zuletzt die sich gegen Ende eines Buches einstellende Wehmut, wenn der rechte Teil des aufgeschlagenen Buches spürbar nur noch wenige Seiten umfasst … All das gibt es doch beim eReader nicht. Wozu also sollte ich mir so ein Teil anschaffen?

Es gab schließlich doch einen Grund. Seitdem ich bei neobooks aktiv bin und nicht zuletzt seitdem die Antholgie „Zeilenumbruch“ mit einer Kurzgeschichte von mir als eBook erschienen ist, gibt es Bücher, die „leider nur“ als eBook zu haben sind und die ich unbedingt lesen möchte. Am Laptop- oder PC-Bildschirm ist das auf Dauer nicht befriedigend. Und so wünschte ich mir einen eReader zu Weihnachten.

Nun habe ich die ersten Bücher daraufgeladen und mit dem Lesen begonnen. Und ich stelle fest: Das Leseerlebnis mit dem eReader ist genauso schön wie mit einem „richtigen“ Buch. Zusammen mit einer formschönen Hülle liegt das Gerät angenehm in der Hand, ist sogar bequemer als ein dickes Taschenbuch, da man keine Fingerkraft aufbringen muss, um die Seiten beim Lesen auseinanderzudrücken. Lege ich das Gerät beiseite und stelle es aus, erscheint beim nächsten Anschalten genau die Seite, auf der ich zuletzt gelesen habe. Das Umblättern per Knopfdruck ist sehr bequem. Die Schriftgröße und -art kann man nach seinen Vorlieben einstellen.

Was besonders erstaunt: Das Gerät (bzw. der Bildschirm) leuchtet nicht! Klar, ich wusste vorher, eInk lässt die Schrift so gestochen scharf aussehen wie auf Papier gedruckt, und natürlich wusste ich auch, dass das elektronische „Papier“ selbstverständlich nicht leuchtet (wozu gäbe es sonst Lederhüllen für eReader mit angebauter Leselampe zu kaufen …), dennoch war es für mich die ersten Tage immer wieder erstaunlich, dass der Reader so gar nicht leuchtet … Das eBook liest sich auf einem eReader tatsächlich so angenehm und augenschonend wie auf Papier.

Sehr angenehm ist natürlich auch der Einkauf von eBooks. Innerhalb weniger Sekunden nach der Kaufentscheidung kann man mit dem Lesen beginnen. Handelt es sich bei dem gekauften Buch dann tatsächlich um eine fesselnde Lektüre, liest es sich genauso spannend wie die papierne Ausgabe. Und: Zumindest bei meinem Gerät wird unten eine Leiste angezeigt, die den Lese-Fortschritt anzeigt. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr färbt sich der Balken schwarz. Ist er schließlich fast ganz schwarz, stellt sich auch die leichte Wehmut ein, dass das Buch bald ausgelesen ist … Ganz wie bei einem guten gedruckten Buch.

Nur dekorativ ins Regal stellen kann ich mir das Buch nicht. Das ist schade. Aber vielleicht bastle ich mir da noch was. Ich hab‘ da so eine Idee …

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